„6€ für eine Stunde auf der Arbeit, wieviel würdest du zahlen für eine sonnige Stunde im park?
Drei Kaffee auf der Raste kosten genau so viel, wie eine Stunde deines Lebens“- Früchte des Zorns
Du liest diese Zeilen aus dem Jahre 2002 und dir wird bewusst: Es hat sich nichts geändert. Die Löhne wurden zwar angehoben, aber überleg mal wie viel drei Tassen Kaffe an der Tanke kosten.
So richtig verändert hat sich also nichts. Das Geld, welches du verdienst, wird immer weniger Wert und die Lebensmittel immer teurer.
Das Geld, welches du ein bekommst, gibst du aus um zur Arbeit zu kommen und um essen und schlafen zu können. Du kratzt an deiner Existenz. Du arbeitest in 3 Jobs. Du bekommst zwar den Mindestlohn von 12,50€, aber bist dennoch armutsbetroffen.
Wenn man dich fragt ob du etwas ändern würdest, wenn du könntest sagst du „ja“.
Wenn man dich fragt ob du etwas ändern willst, dann stockst du, weil du nicht weist wie.
Wenn man dir einen Weg zeigt, dann gerätst du ins Grübeln.
Es könnte alles besser werden, aber dafür musst du etwas tun. Es passiert nicht von allein. Der Kampf um soziale Gerechtigkeit geht nur mit dir und allen anderen zusammen.
Zu streiken für bessere Lebens- und Arbeitsverhältnisse ist nicht linksradikal. Es ist dein Recht. Aber das bedeutet ebenfalls Arbeit und für diese sind sich die meisten leider zu schade. Die Menschen in diesem und anderen Ländern wurden dazu erzogen arbeitsam zu sein. Man profiliert sich grade zu darüber wo man arbeitet, obwohl es andere eventuell in die Knie zwingt.
Selbst krank gehst du zur Arbeit, weil du das Geld brauchst. Du gehst fehlerhafte Arbeitsverträge ein. Du nimmst es in Kauf zu wenig Geld zu verdienen weil es „wenigstens etwas“ ist.
Du lässt dich rum kommandieren ohne Mitbestimmungsrechte in der Firma, weil du Angst hast etwas zu riskieren.
Die Angst etwas zu riskieren steckt tief in den Knochen der Unter- und Mittelschicht. Zusammen hätten wir die Kraft und die Macht etwas zu verändern, aber wir sind dann doch zu bequem. Zum Vergleich: Frankreich ist im Generalstreik und droht den reichen und Firmen den Strohm ab zu drehen. Grund dafür ist die Erhöhung des Renten Alters auf 64 Jahre.
Wann begingt der Renteneintritt nochmal in Deutschland?
In Griechenland gibt es Massen Aufstände wegen getöteter Sinti und Roma. In Deutschland starben letztes Jahr 230 Menschen durch Polizei Gewalt und darüber wird halt mal getwittert und eine Demo gemacht. Vllt fliegt mal im Schutz der Nacht ein Stein. Aber so wirklich aufständisch wird es hier nie. Selbst die 35000 Menschen vor den Toren Lützeraths, welche zusammen die Kraft gehabt hätten durch zu kommen, haben diese nicht genutzt.
Wir sind zu bequem. Wir sind zu Risikoscheu. Wir sind zu privilegiert. Und das schlimmste ist, dass wir so erzogen wurden, dass die Polizei (angeblich) für Gerechtigkeit steht und das immer noch zu viele Menschen glauben. Gewalt sei keine Lösung und wendest du sie an, dann wirst du weg gesperrt. Wir sind nur regierbar, weil der Staat legal Angst und Druck auf uns ausübt.
In Wahrheit wissen sie, sie sind im Unrecht und wenn wir zusammen arbeiten würden, wären wir stärker. Davor haben sie Angst, ohne es zu zu geben. Solidarität ist unsere größte Waffe, wir müssen sie nur scharf stellen und sie benutzen. Wir müssen uns aufraffen und uns bewusst werden dass wir etwas bewegen können. Wir müssen unseren Arsch hoch bekommen. Eine Stunde unseres Lebens ist mehr wert als 3 Kaffe auf der Raste.
Du willst in einer besseren und freieren Welt leben? Dann kämpfe dafür. Dieser Kampf solidarisiert sich mit jeder autonomen Besetzung und kämpft für Klimaschutz und gegen die Macht von Banken und Konzernen. Dieser Kampf ist für die Enteignung derer die ihre Macht missbrauchen und für die gerechte Umverteilung! Dieser Kampf ist antikapitalistisch, feministisch und gegen jede weitere Diskriminierung.
Dieser Kampf ist antifaschistisch.